geva-test® im Schul-Einsatz: Best Practice von BO-Verantwortlichen

Keine Frage – der geva-test® ist immer ein Gewinn für junge Menschen auf dem Weg ins Studium oder die Ausbildung. Bisher hat er bereits vielen Tausend Schülerinnen und Schülern als Ratgeber für die nächsten Schritte nach der Schule gute Dienste geleistet.
Einen zusätzlichen Nutzen entwickelt der Test, wenn er in ein schulisches Konzept zur Berufsorientierung eingebunden ist und dort zum Beispiel Vorschläge für geeignete Praktika gibt. Oder wenn er als Grundlage für ein Feedback-Gespräch dient, in dem der*die Schüler*in gemeinsam mit einem erfahrenen Coach die eigene Auswertung nochmal durch eine ganz andere Brille betrachtet.
Wir stellen Ihnen zwei Berufsorientierungs-Verantwortliche vor, die ihren Schüler*innen diesen Mehrwert zugutekommen lassen: Die eine, indem sie den Testteilnehmer*innen ihrer Schule kostenlos Feedback-Gespräche anbietet. Der andere, indem er ein umfangreiches BO-Programm betreut, in dem auch der geva-test® eine Rolle spielt.

 
 
 

Christiane Barop, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg

 

Christiane Barop führt den geva-test am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium durch

Christiane Barop ist als Quereinsteigerin gemeinsam mit Lehrkräften für die Berufsorientierung am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium zuständig.

 

Zur Website des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums

 
 
geva-institut: Frau Barop, Welches ist Ihre Aufgabe im BO-Team des KFG?
 
Christiane Barop: Ich bin Betriebswirtin und Mutter von drei Kindern, die alle auf das KFG gehen, bzw. gegangen sind. Im Rahmen meiner Tätigkeit im BO-Team bringe ich natürliche beide „Hintergründe“ ein und bin, wie man so schön sagt, ein Multiplikator.
Ich stelle Kontakte zu externen Partnern her, unterstütze meine Kollegin im BO-Team bei der Organisation unserer schulinternen Berufsinformationswoche, und bin als Bindeglied zu den Schülern immer auf der Suche nach neuen BO-Formaten, die die Schülerinnen und Schüler optimal unterstützen können.
Da ich unter „normalen Umständen“ an zwei festen Tagen der Woche (ihre Zeiten in der Schule) im Stillarbeitsraum sitze, bekomme ich auch ein Gefühl dafür, was die Schülerinnen und Schüler bewegt und kann auf „kurzem Weg“ Fragen beantworten oder beispielsweise Themen aufgreifen, die wir dann in der Berufsinformationswoche vertiefen.
„Wer seine Interessen und Stärken nicht kennt, kann letztendlich auch keine Entscheidung darüber treffen, was er gerne machen möchte“
 
Wie sind Sie eigentlich zum geva-test® gekommen? Wie oft haben Sie ihn mit den Schüler*innen schon durchgeführt?
 
Die Bedeutung von Testverfahren für die berufliche Orientierung ist ja ein großes Thema. Wer seine Interessen und Stärken nicht kennt, kann letztendlich auch keine Entscheidung darüber treffen, was er gerne machen möchte. Ich habe mir einige Testverfahren angesehen und bin dann beim geva-test® gelandet, weil mir die Kombination von „Interessen/ Wollen und Können“ am besten gefallen hat. Der Test erstellt ein fundiertes „Selbst-Bild“, das die Schülerinnen und Schüler im geschützten Raum einsehen können. Sie bekommen einen Faden an die Hand, der sie durch alle weiteren Schritte der Berufsfindung führen kann und bekommen gezeigt, dass alles, was sie für Ihre berufliche Orientierung benötigen, bereits in ihnen steckt. Für mich ein wirklich gutes Verfahren, um bei den Schülerinnen und Schülern den Prozess der Berufsorientierung anzustoßen.
Vor drei Jahren haben wir den Test in einer gratis Schulaktion das erste Mal durchgeführt und sind dann nach positiven Rückmeldungen dabeigeblieben.
 
„In fast allen Feedback-Gesprächen habe ich bisher die teils erstaunte Rückmeldung bekommen, dass man gar nicht gedacht hätte, dass so viel in der Testauswertung steckt.“
In fast allen Feedback-Gesprächen habe ich bisher die teils erstaunte Rückmeldung bekommen, dass man gar nicht gedacht hätte, dass so viel in der Testauswertung steckt. Oft „verschwindet“ das Ergebnis nach dem Blick auf die Berufsvorschläge in der Schublade. Ich finde aber, dass der Teil vor den Berufsvorschlägen der eigentlich interessante ist. So gehe ich auch in den Gesprächen die gesamte Auswertung intensiv mit den Schüler*innen durch und gehe dabei besonders auf das Interessenprofil, die Schlüsselqualifikationen und das Leistungsprofil ein. Besonders interessant und hilfreich ist auch der Realitätscheck der Selbsteinschätzung. Die Berufs- und Studienempfehlungen stehen erst ganz am Schluss des Gespräches und sind auch immer verbunden mit der Aufforderung, zu recherchieren. Kein Test und kein Gespräch können es den Schüler*innen abnehmen, selbst tätig zu werden und zu einer eigenen Entscheidung zu kommen. Dafür können Test und Gespräch nur das Fundament bilden.
Das Angebot wird gerne genutzt und stellt sicher einen erheblichen Mehrwert für die Schüler*innen dar.
Bei der Vorbereitung auf die Gespräche hat mir der Leitfaden des geva-instituts geholfen, aber auch die eigene Beschäftigung mit den Testfragen.
 
Ihre Schule wurde dieses Jahr zum wiederholten Mal mit dem Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung ausgezeichnet. Glückwunsch! Daran sind Sie selbst sicherlich nicht ganz unbeteiligt.
Was gehört denn sonst noch zum schulischen Berufsorientierungs-Programm des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums?
Mussten Sie wegen der Corona-Situation Anpassungen vornehmen oder Maßnahmen komplett streichen? Welche?
 
Wir leisten als Team gute Arbeit und haben Formate zusammengestellt, die die Schüler*innen in den wichtigen Punkten „Informieren, Erkunden und Entscheiden“ unterstützen. Besonders hilfreich ist hierbei auch die Einbindung in das MINT-EC Netzwerk und die Implementierung von BO Themen in den Unterricht. Dazu kommen Praktika, Betriebserkundungen, Hochschulinformationstage, unsere Berufsinformationswoche mit Einbindung der Arbeitsagentur und natürlich der geva-test®. Über Evaluationsbögen für die Vorträge im Rahmen der Berufsinformationswoche, der Praktika und besonders durch die online Befragung unserer Abiturient*innen versuchen wir laufend, „besser“ zu werden und unser Angebot den Bedürfnissen der Schüler*innen anzupassen.
Coronabedingt mussten wir, d.h. unsere Schüler*innen dieses Jahr natürlich auf einiges verzichten – besonders schmerzhaft sind die Praktika, die im Januar nicht stattfinden konnten und die Berufsinformationswoche, die wir in den Juli verschoben haben, in der Hoffnung, sie doch noch in Präsenz abhalten zu können. Soweit möglich, haben wir Veranstaltungen durch online-Formate ersetzt und/oder ergänzt. In dieser Beziehung hat sich enorm viel getan und viele tolle Angebote sind entstanden – um der Krise auch mal etwas Positives abzugewinnen. Nichtsdestotrotz vermissen wir alle sehr die persönlichen Kontakte und die spontanen Gespräche auf dem Schulflur.
 
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Barop!
 
 
Möchten auch Sie Feedbackgespräche zum geva-test® an Ihrer Schule anbieten? Wir machen Sie kostenlos fit dafür! Wie das geht, lesen Sie hier. Dort können Sie auch den Leitfaden zum geva-test® herunterladen.

Stefan Sedelmayer, Staatliche Realschule Herrsching

 
Stefan Sedelmayer führt den geva-test an der Realschule Herrsching durch
Stefan Sedelmayer unterrichtet an der Realschule Herrsching die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Wirtschaft und Recht und Informationstechnologie.

Gemeinsam mit einer Kollegin ist er für die Berufsorientierung zuständig, die in der Jahrgangsstufe 9 angesiedelt ist. Die Schule führt den geva-test® Ausbildung & Beruf bereits seit 2004 regelmäßig in der 9. Jahrgangsstufe durch.
 
 
 
Das Berufsorientierungs-Konzept der Stattlichen Realschule Herrsching kann sich sehen lassen. Unter dem Motto: Berufliche Orientierung – neue Wege gehen! geht es um die Ziele
 
  • Stärken erkennen und stärken
  • Perspektiven aufzeigen
  • Kooperation mit externen Partnern
Der Einstieg in die Berufsorientierung findet Anfang der neunten Klasse mit einem Info-Abend für die Eltern. Diese erhalten eine Beschreibung der anstehenden Aktivitäten und nehmen einen Kurzabriss mit, der zuhause Eltern und Schüler*innen auf dem Laufenden halten soll.
Über das Schuljahr verteilt finden folgende Aktivitäten statt:
 
  • Tag der Ausbildung (in Zusammenarbeit mit der Regionalagentur gwt Starnberg): Während einer Bustour im Landkreis Starnberg erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit zur Besichtigung und Kontaktaufnahme mit vier Ausbildungsbetrieben. Im Vorfeld können die Schüler*innen aus verschiedenen Routen auswählen.
  • Durchführung des geva-test® Ausbildung & Beruf
  • In den Fächern Wirtschaft & Recht sowie Deutsch üben sich die Schüler*innen unter Anleitung im Verfassen von Bewerbungen für Praktika bzw. Ausbildungsplätze
  • Am Werte- und Kompetenztag führen die Schüler*innen im Rahmen der „Kompetenzwerkstatt“ eine Stärken-/Schwächenanalyse im Hinblick auf die Berufswahl statt und hören Vorträge der Krankenkassen Barmer und AOK
  • Das „Bewerbercafé“ dient dazu, mit externen Firmen ins Gespräch zu kommen, Bewerbungsunterlagen abzugeben oder Termine für Vorstellungsgespräche zu vereinbaren. Vertreter der Firmen kommen zu diesem Zweck an die Schule
  • Zum Berufs-Info-Abend kommen 70 bis 80 Unternehmen als Aussteller an die Schule. Auch diese Veranstaltung dient zur Berufs-Information der Schüler*innen. 2021 hat der Berufs-Info-Abend situationsbedingt online stattgefunden: Schüler*innen konnten mittels Zugangscodes einen virtuellen Rundgang unternehmen sowie über eine Chatfunktion mit den Vertreter*innen der Unternehmen ins Gespräch kommen
  • Während des Schülerpraktikums sind die Schüler*innen für einen Monat vom Unterricht freigestellt, um in einem Ausbildungsbetrieb ihrer Wahl Praxis-Erfahrung zu sammeln
  • Ein Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit bietet für die Jahrgangsstufen 9 und 10 Sprechstunden an – auf Wunsch auch digital

Positive Bilanz trotz erschwerter Bedingungen

Mit vereinten Kräften hat es die Schule bisher geschafft, auch in diesem Schuljahr die meisten der Berufsorientierungs-Maßnahmen durchzuführen – manche davon in der Situation angepasster, abgewandelter Form
Allein der Tag der Ausbildung musste in diesem Schuljahr leider ersatzlos entfallen.